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Im Moment gibt es leider weder ein Museum noch kann das Haus in der Alten Grubenstraße in Merkur – die ehemalige Bäckerei - als solches genutzt werden.

 

Allerdings gibt es bereits einen uralten Backofen und viele Gegenstände, die in eine Bäckerei gehören. Seht euch einfach die Fotos an!

 

Bis zur Eröffnung wird noch eine ganze Zeit vergehen.

 

Im Folgenden erfährst du Einiges über die Historie des Ortes MERKUR und des Hauses in der Alten Grubenstraße 21.

 

In regelmäßigen Abständen werde ich hier über die Fortschritte per Foto und Text berichten.

 

Und noch etwas:

Museen gibt es sehr viele - auch Bäckereimuseen.

Unser Museum soll ein lebendiges Museum werden. Hier soll man mit den Ausstellungsstücken umgehen dürfen. Anfassen und ausprobieren – das ist in fast allen Museen verboten. Bei uns soll das nicht so sein.

 

Außerdem wird es Veranstaltungen für junge Künstler geben – Konzerte, Vernissagen, Kabarett, Buchlesungen und Gesprächsrunden geben.

  

Wir sammeln Ideen und außerdem hoffen wir, dass unsere „Bettelbox“ viel Anklang findet und wir immer neue Exponate in unser Museum aufnehmen können. 

Ende der 1890er Jahre bis

...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1996

 

 

 

 

 

 

 

19??

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2001

 

 

 

 

 

 

 

 

 

27.04.2002

 

 

 

 

 

 

2003

 

 

 

 

 

 

  

2004

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oktober 2006

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dezember 2006

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sturm

 

 

 

 

 

 

 

2007

 

 

 

 

6.6.2007

 

 

 

 

 

 

 

 

20.01.2008 1 Uhr

 

 

 

 

 

 

 

 

2011

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2012

 

 

 

 

 

 

2013

 

 

 

 

 

2014

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2015

 

 

 

 

 

Merkur ist ein kleiner Ort, Teil der ehemaligen Gemeinde Jeserig, (bei Drebkau) die seit 2001 ein Ortsteil der Stadt Drebkau in der Niederlausitz ist. Merkur entstand im Zuge des Baus der Grube Merkur und der Brikettfabrik Volldampf am Ende der 19. Jahrhunderts. (Foto Kösi Cowe) 

In diesem Zusammenhang entstand auch das Gebäude, das heute in unserem Besitz ist - der "Colonialwarenhandlung u. Dampfbäckerei". Nicht nur Bergleute bekamen hier ihr tägliches Brot, sowie Brötchen und Backwaren. Die Bäckerei war beliebt und so nahmen die Menschen z.T. lange Wege auf sich, um an die leckeren Backwaren zu kommen. Viele kleine Orte sind inzwischen im Tagebau verschwunden. Von der Brikettfabrik ist nur noch das Einfahrts-Tor übrig geblieben.

Erhalten geblieben sind auch noch einige Gebäude, wie eben die Bäckerei.

 

Wir suchen ein Haus, das das Platzmangelproblem unserer Firma löst. Einige Häuser in der Nähe von Cottbus begutachten wir.

In Merkur ist es das ehemalige Hotel, das unser Interesse weckt. Der Preis hindert uns jedoch am Kauf. Das Nachbarhaus, die ehemalige Bäckerei, das ebenfalls zum Verkauf steht, wird uns sofort als Alternative angeboten. Es sieht allerdings noch verfallener aus und der Preis ist ebenfalls unangemessen hoch. Wir ziehen wieder von dannen.

 

Einige Jahre später stößt mein Mann in einem Probe-Abo der "Lausitzer Rundschau" abermals auf dieses Haus. Es ist natürlich noch verfallener, aber wir kaufen es zu jetzt günstigen Konditionen.

Wann die Geschichte dieses Museums wirklich begann, kann ich nicht genau sagen. Fest steht nur, dass mit dem Kauf des Hauses Grubenstraße 2 (jetzt Alte Grubenstraße 21) feststand, dass der Backofen stehen bleibt. Ob gebacken werden wird, war noch unklar. Zunächst war sowieso noch gar nichts klar. Das Haus hat uns einfach nur gefallen und hatte unendlich viel Raum, den wir ja brauchten. Es war ein Traditionshaus und würde weiter verfallen, wenn niemand es restauriert.

 

Die ersten Aktionen für die Urbarmachung fanden wenig später statt. Die ganze Familie machte mit, so wie wir es damals zu sechst entschieden hatten (Mutti Silvia, Vati Hartmut, Andreas mit Freundin, Claudia mit Mann. Der Hof musste von Unkraut und den überflüssigen Bäumen befreit werde. Steine von eingefallenen Gebäuden wurden für die mögliche spätere Nutzung gestapelt. Drinnen wurden Tapeten entfernt, Müll entsorgt, Öfen abgerissen, Türen ausgebaut etc. Das alles machte keinen großen Spaß, aber es musste sein. 

Dann kam ein Riiiiiiiiesen-Loch!!! 

 

Der Bauherr, Vati Hartmut, stürzte beim Bau an unserem Wohnhaus in Welzow von der Leiter und brach sich beide Arme so schwer, dass an ein Weiterarbeiten nicht zu denken war. So gab es in jenem Jahr andere Sorgen, als z.B. das undichte Dach in Merkur. - Stillstand für ca. ein Jahr. Als die Arme einigermaßen wieder hergestellt waren, wurden langsam neue Pläne geschmiedet.

 

Erste Arbeiten liefen wieder an. Die nächste Hürde, die genommen werden musste, war das Geld. Es lag leider nicht auf der Straße und musste irgendwie besorgt werden, denn jetzt ging es in die Vollen. Fenster, Türen, Wasser, Heizung ... Huii, das wird teuer. Aber auch das gelang mit einem guten Finanzberater und wir konnten loslegen. Zwischenzeitlich wurden Räume als Lager für Umzügler, Mobiliar aller Art, das irgendwer nicht mehr benötigte - und uns etwas Gutes tun wollte.

 

Dann passierte etwas völlig Unerwartetes. Als Ebay-Shopper fand mein Mann 3 Tonnen (Gewicht) verschiedenes Papier - bereit zur Abholung. Da unsere Firma Letter-Shop viel Papier benötigte überlegten wir, wo eine solche Menge gelagert werden konnte. Da fiel uns Merkur ein und das Angebot wurde beobachtet und schließlich für ein wahres Schäääppchen, nämlich zum dem Einstiegspreis, angenommen. Wer, außer uns, konnte solch eine Menge Papier gebrauchen? 

Jetzt stand das Problem des Transports an. Um die Ecke war Hamburg nämlich nicht. Zirka 700 km mussten überwunden werden. Unser Kalle, ein Nachbar, war bereit, den Transport mit seinem Transporter und Anhänger zu übernehmen. Die Männer fuhren in der Frühe los und als sie gegen Mitternacht (die verabredete Rückkehr) immer noch nicht wieder zurück waren, machten wir uns (Kalles Frau und ich) schon Gedanken. Wir standen uns noch eine eine ganze Weile die Beine in den Bauch, dann kam endlich das Gefährt, schwer beladen um die Ecke. Zwei entnervte Männer stiegen aus und statt Begeisterung war nur Verzweiflung in den Augen zu lesen. Was war passiert? ... In Hamburg haben sie zunächst den Ort nicht gleich gefunden. Dann standen sie davor - die Tore einer Garage wurden geöffnet und, was sich später bestätigte, es waren viel mehr als nur 3 Tonnen. Transporter und Hänger wurden voll geladen bis nichts mehr ging. Dann, mit der Gewissheit, das Gleiche noch einmal bewältigen zu müssen, fuhren sie Richtung Merkur. Wir Frauen konnten nach den Erzählungen sehr gut verstehen, dass da die Begeisterung über das günstig erstandene Papier nicht mehr groß war. Wir haben dann alles in die unteren Räume gestapelt. Es war nicht zu fassen, welche Schätze wir erstanden hatten. Nun waren die ehemaligen Ladenräume erst einmal ein Papierlager. Sicherheitshalber hatten wir alle Kisten auf Paletten gestellt, was sich wenig später als Riesen-Glück erweisen sollte. Die Straße liegt nämlich etwas höher als der Eingang, was bei normalem Regen gerade noch so ging. Nun trug es sich aber zu, das just in jenem Jahr nicht nur starke Regen nieder prasselten, sondern lang anhaltende Wolkenbrücke und Dauerregen. Die Paletten retteten das Papier zu 90%. Das Wasser floss in Strömen durch die Räume hindurch und suchte sich seinen Weg durch den Hintereingang. So war die Feuchtigkeit nicht allzu lange in den Räumen und das Papier blieb verschont. Wir hätten auch keine Chance gehabt, diese Massen an Papier irgendwo anders unter zu bringen. Die Entsorgung wäre sicher auch recht kostspielig gewesen.

 

 Irgendwann im Laufe des Jahres begannen wir uns Gedanken zum Dach zu machen, denn das ist das Wichtigste an jedem Bau. Einige Balken machten gar keinen guten Eindruck. Olaf (ein Freund und GO-Spieler, war von Beruf Statiker) wurde herbei gerufen. Er entschied, was zu tun war und überwachte die Bauarbeiten. Zunächst wurde versucht, innen alles Notwendige abzubauen und neu einzupassen. Das Dach konnte erst neu eingedeckt werden als das Gerüst stand. Die Schornsteine hatten wir ohne Gerüst abgebaut Das war natürlich nicht ganz ungefährlich, wenn man die Höhe des Gebäudes betrachtete. Die alte Pappe ließen wir drunter, weil die Entsorgung uns ein Vermögen gekostet hätte. So hofften wir gleich noch etwas Dämmung zu haben. 

Um die 6 m langen Blechplatten auf das Dach zu bekommen hatten wir tatkräftige Hilfe engagiert. Sie wurden dann längs des Gerüstes nach oben gereicht. Als das geschafft war, machten wir das erste Mal drei Kreuze. Die Arbeit ging recht gut voran. Das Wetter spielte auch ganz gut mit. Erst, als wir zur Endphase kamen, verschlechterte sich das Wetter. Das Schlimmste passierte. Als wir gerade die Tagesarbeit beenden und die Platten wieder sichern wollten, kam eine so heftige Bö und riss uns eine Platte aus den Händen. Wir konnten sie einfach nicht halten, ohne selbst mitgerissen zu werden. Sie stürzte auf Nachbars Grundstück und hätte um ein Haar dessen Hund erschlagen. Der kam zum Glück mit dem Schrecken davon. Und wir auf dem Dach - schwebten eigentlich auch in Lebensgefahr, denn der Wind wurde immer stärker. Wir mussten aber die Platten noch befestigen. Die Angst war sehr groß, in 14 m Höhe, ungesichert zu arbeiten. Ich lag auf den Platten und mein Mann befestigte Holzlatten über den Stapeln. Gott sei Dank ging alles gut. Nur die eine Platte hatten wir verloren. An der war nichts mehr zu retten. Dem Hund ging es inzwischen auch wieder besser und wir waren heilfroh, dass niemandem etwas passiert war. Diesen Tag werden wir wohl nie vergessen. Es sollte aber nicht der letzte Schock sein, der uns das Leben schwer machte.

 

Eines Tages rief uns der Nachbar an, dass wir uns doch mal unseren Giebel ansehen sollten, der würde so eine starke Beule haben. Wir fuhren gleich hin und sahen das Übel. Wir benachrichtigten gleich "unseren" Olaf. Er solle sich das mal ansehen. Der Giebel wurde wahrscheinlich nur noch von einem angrenzenden Holzschuppen gehalten. Das gab uns arg zu denken. Olaf schaute auch sehr bedenklich drein und sagte, dass er gleich mal eine Baufirma anrufen werde, die er gut kenne und die das schon wieder hinbekommen würde. Der Giebel musste schnell runter. Das hieß Gerüst bauen, Giebel abtragen, neu errichten ... Kosten? Himmel, wir haben doch nun wirklich keinen Goldesel. Es ergab sich aber noch ein ganz anderes Problem. Das Haus wurde als Grenzbebauung errichtet und so mussten wir nur auf dem Nachbargrundstück arbeiten. Dazu brauchten wir aber die Genehmigung des Besitzers. Der war im Westen und nachdem wir die Kontaktdaten hatten, konnten wir ihn auch davon überzeugen, dass einige Bäume und Sträucher entfernt werden mussten, die wir wieder neu anpflanzen wollten. Der Nachbar, dem der Schuppen gehörte, war dann schon schwerer zu überzeugen, dass wir seinen Schuppen zur Hälfte abreißen müssten, um Baufreiheit zu haben. Er sperrte sich total und sprach dann eine Weile gar nicht mehr mit uns. Mein Mann schaffte es  schließlich, mit Engelszungen und Briefen mit Angeboten, dass der  83jährige die Notwendigkeit verstand und alle Missverständnisse ausgeräumt werden konnten. Er sortierte seinen Schuppen, der irgendwann sowieso illegal errichte worden war, neu und wir konnten die Wände verkürzen. Wir wollten aber den guten alten Mann nicht zu sehr ärgern, denn er war immer sehr nett zu uns und erzählte uns den neuesten Tratsch aus Merkur und Umgebung.

Jetzt war es aber höchste Zeit, dass es dem Giebel an den Kragen ging. Wir engagierten besagte Firma und die organisierte  auch das Gerüst, die Container und das Baumaterial. Sofort nach dem Aufbau des Gerüstes wurde mit dem Abriss begonnen. Die Bauleute gingen sehr behutsam vor. Alle hofften nur, dass es keine Probleme geben würde. Im Gerüst wurden mehrere Sicherheiten angebaut. Hinterher erfuhren wir, dass die Bauleute ganz schönes Muffensausen hatten, als sie an den Abriss gingen. Jeden Moment hätte alles einfallen können und die 20 Tonnen hätte kein Gerüst ausgehalten, geschweige die Menschen, die es erwischt hätte. Als der Scheitelpunkt erreicht war, sagte der Chef zu meinem Mann: "Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen." Der Schuppen hatte tatsächlich die ganze Last abgefangen, die den Giebel aufgebeult hatte. Der Rest war dann schnell erledigt und der Wiederaufbau konnte beginnen.

Das riesige Loch, d.h. die nicht vorhandene Wand war schon beängstigend. Aber mir kamen auch Gedanken, dass Fenster sich sehr gut machen würden, aber die Stabilität war zu schlecht. Also nahmen wir Abstand. Zur Sicherheit wurden noch 12 Anker eingebaut, die an den Fußbodenbalken (bis zum dritten innen) montiert wurden. Das waren zwar weitere zusätzliche Kosten, aber Sicherheit geht vor. Der Giebel war recht schnell wieder aufgebaut und gleich mit Styroporplatten als Isolierung verkleidet und wunderbar verputzt. Das Styropor klebten mein Mann, unser Sohn, unser Schwiegersohn und ich an. Da wir von der alten Wand einen Teil stehen lassen konnten, brachte das beim Verputzen ein paar Schwierigkeiten, denn sie waren verschieden dick. Nach dem Motto "was man nicht verdecken kann, muss man hervorheben", entwickelten wir eine schöne Idee, die gleichzeitig die riesige Wand dekorativ unterteilte. Keiner ahnt inzwischen, welche Schwierigkeiten wir zu bewältigen hatten. Eine Wand war fertig saniert. Der Nachbar bekam seine Abstandszahlung und die neuen Bepflanzungen, der alte Herr, seinen Schuppen und überall war wieder Frieden. 

 

An der Straßenseite geschah auch eine ganze Menge. Das Gesims wurde von einem der Bauarbeiter hervorragend restauriert. Es sieht jetzt aus, wie das Original. Die angeputzten Fensterfaschen in der obersten Etage sind auch neu. Die Fenster und Sohlbänke - neu! Die oberste Etage könnte nicht besser aussehen. In mühevoller Kleinstarbeit hat unser Sohn die Fugen zwischen den Klinkern neu verputzt. Der Bauarbeiter hatte uns alles genauestens erklärt. Ich sollte dann noch mit Cenusil die Verbindungen zwischen Fenstersims und Faschen zuschmieren. Das war eine doofe Arbeit, aber ich machte sie. dabei war ich einmal sehr unvorsichtig. Mein Mann ermahnte alle immer wieder, die Luken im Gerüst stets geschlossen zu halten. Ich hielt mich immer daran. Ein einziges Mal vergaß ich es, warum auch immer. Ich hockte bei der Arbeit und sah nicht hin, als ich einen Schritt weiter rücken wollte ... und trat ... genau ... ins Leere und fiel. ich sehe mich beim Schreiben immer noch abrutschen. Ich schrie auf, wusste hinterher allerdings nicht mehr, wie ich gefallen war. Ich war der Meinung, dass es nur eine Etage war, mein Mann sagte, es waren zwei. Er hatte es nicht gesehen, nur meinen Schrei gehört. Jedenfalls hatte ich mich ziemlich stark verletzt. Es war zwar nichts gebrochen, aber überall nicht nur blaue, nein mehr schwarze Flecken. Ein Nachbar hatte den Vorfall beobachtet und kam gleich angerannt, weil er Schlimmes befürchtet hatte. Ich beruhigte ihn schon von Weitem, dass mir nichts passiert sei. Die Schmerzen kamen später. Ich hatte mir mein Knie total verdreht. Mann hatte ich ein Glück. Ich muss wohl einen lieben Schutzengel gehabt haben. Die Heilung dauerte allerdings einige Wochen, aber so schnell bin ich nicht tot zu kriegen. Ich hatte Kinder zu versorgen.

 

Inzwischen ist auch die Rückwand isoliert und neu verspachtelt. Darunter haben wir in ziemlich abenteuerlicher Weise ganze Wandteile ersetzt, weil ein Teil der Steine regelrecht zerfallen waren. Die Eingänge wurden reduziert, in nur einen in der Mitte des Hauses.

Die Bäume auf dem Hof mussten leider alle fallen, denn zum Teil standen sie im Weg oder sie waren hohl. Sehr, sehr schade. An der hinteren Grundstücksgrenze ist inzwischen ein riesiges Loch ausgehoben, ein Abwasserbehälter eingesetzt und das Loch wieder zugeschoben worden. So kann jetzt mit der Installation der Abwasseranlage begonnen werden. Die Arbeit hatte ein entsprechend großer Bagger übernommen. Das sah unheimlich aus, auf dem kleinen Hof.

Als Nächstes waren der Zaun und die Toiletten im Erdgeschoss dran. Die Pfähle für den Zaun besorgte unser Schwiegersohn vom Schrott, schweißte Ösen an und strich sie dann.

 

Auch das ist schon Geschichte. Der Zaun steht. Die restlichen Bäume mussten auch noch fallen. Drinnen sind sämtlich Vorbereitungen für die Besuchertoiletten abgeschlossen. Eine Türöffnung wurde durchgebrochen und eine andere versetzt, die Zwischenwände für Männlein und Weiblein und Personal sind eingebaut. Nun kann der Winter kommen.

Der Gedanke an das Bäckereimuseum hat mich die ganze Zeit begleitet und ich habe jede Gelegenheit genutzt, um Utensilien zu kaufen. Ich schaute öfter im Internet, ob ich etwas finden könnte. Zum Beispiel ein Brautkleid mit Perlenkette. Das klingt etwas abgefahren, aber wir wollen im Eingangsbereich zur Begrüßung eine Frauenpuppe hinstellen. Dieses Brautkleid ist aus den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts, passt also zu unserer Idee. Es geht mir bei dem Gedanken an das Museum jedoch auch um so viel wie möglich Informationen, Bilder, Bäckerei-Werkzeuge , Geräte und Literatur. Wo mir etwas begegnet, prüfe ich, ob es passt. Es lässt sich zwar eine Menge finden, aber leider kann ich nicht alles kaufen.

Die Kasse, die von 1962 bis 1975 in der Bäckerei Schmidt in Cottbus (meine Eltern) benutzt wurde und nach der Wiedereröffnung 1985 erneut, (aber nur noch kurzzeitig) zum Einsatz kam, ist inzwischen in meinem Besitz. Sie wird einen Ehrenplatz finden.

 

 

Sturmwarnung - bereits einen Tag vor dem Ereignis. So etwas hatten wir noch nie erlebt. An Merkur hatten wir beide mit keiner Silbe gedacht, obwohl ständig im Radio und im Fernsehen die Meldungen wiederholt wurden. Es gab genug auf unserem Wohngrundstück zu tun. Alles musste in Sicherheit gebracht werden, bevor das Unwetter über uns herzog.

Zu unserem Glück hatte der Sturm scheinbar einen großen Bogen gemacht. Nicht eine Kleinigkeit ist hier in Merkur weggeflogen oder umgekippt.

 

Der Plan für 2007 sah vor, auf der untersten Etage einen großen Schritt weiter zu kommen. Die Toiletten sollten fertig, und die Gasträume in einen zustand versetzt werden, in dem man arbeiten kann. Dafür musste das Papier umgelagert werden - aber wohin???

 

Wieder einmal ein kleiner Zwischenbericht.

Ich besorge bei ebay diverse Dinge, die in eine Bäckerei gehören. Einige sind zu teuer, die kopiere ich als Bild. Mal sehen, ob man später das Geld zum Steigern hat. Inzwischen ist ein Großteil des Papiers in der oberen Etage gelandet. Zwei Räume sind dort soweit fertig und dienen als Papierlager - bis auf weiteres. Meine Tochter und ich haben alles sortiert und beschriftet, damit man später auch etwas findet.

 

 

Die alltägliche Arbeit wächst mir fast über den Kopf. Ich muss einfach einmal etwas anderes machen. Also kam mir die Idee, mich mal wieder um mein Bäckereimuseum zu kümmern. Ich wollte ein Logo entwickeln und durchstöberte das Internet nach Ideen. Als ich nicht fündig wurde, blitzte es plötzlich in meinem Kopf und ich entschied mich, den alten Stempel, den mein Vati soo geliebt hatte, als Logo zu verwenden. Unser Sohn hatte ihn schon einmal für das "Fünf-Minuten-Buch" für den Computer bearbeitet. Mit der Internetseite werde ich dann auch so langsam anfangen. Ich habe tolle Kinder und die haben mir gezeigt, wie es geht.

 

Dieses Jahr ist für unser "Merkur" wieder ein schönes, denn wir arbeiten mit unserem Hausmeister intensiv an der vorderen Fassade. Die Klinker mussten weiter verfugt und die Gesimse fertig gestellt und die Bossen angeputzt werden. Die schönste Arbeit war das Auftragen der Farbe. Schick sieht es jetzt schon aus.

Das Gerüst wurde nach Abschluss der Malerarbeiten mit ein paar Nachbarn ab- und um die Ecke wieder aufgebaut. Mit einem Gilling bei schönem Wetter beschlossen wir den Abend und bedankten uns bei den Helfern.

Nun strahlt "Merkur" bis auf die unterste Etage. Hier müssen noch einige Festerbretter neu gemacht werden. Putz fehlt auch noch. Aber wir haben viel geschafft. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen eben.

 

Dieses Jahr war mehr als eine Katastrophe. Als wir endlich mit der Arbeit nach "Merkur" ziehen wollten, wurde unser Hausmeister krank und erholte sich das ganze Jahr nicht mehr. So fielen so gut wie alle Arbeiten aus.

Im Herbst stieg dann ich auch noch wegen Krankheit aus und Hartmut hatte somit alles am Hals, was bewältigt werden musste und da fiel Merkur einfach nur hinten runter. Es ging überhaupt nichts voran in diesem Jahr.

 

Für dieses Jahr war nicht viel geplant, weil zuerst anderes wichtig war. Allem voran die Gesundheit.

Wenn man mehrere Häuser besitzt, geht es nur nach Dringlichkeit. Wir hoffen trotzdem, dass die Fassade bald fertig gemacht werden kann.

 

 

Das Ziel des vergangenen Jahres haben wir leider nicht erreicht.

Was wir jedoch geschafft haben: Der Hof sah zwischenzeitlich wieder richtig gut aus, weil wir die Bäume und Sträucher verschnitten haben und unsere Tochter mit der Motorsense alles Grasgewirr flach gelegt hat.

Des weiteren hat unser neuer Hausmeister im unteren Hausflur eine Wand verputzt, damit wir endlich einen ordentlichen Elektroanschluss einrichten konnten. Das hat unser Haus-Elektriker übernommen. So wurde ein großer Stromanschlusskasten montiert und die entsprechenden Leitungen, auch in die oberen Etagen verlegt. Da mein Mann bereits etliche Kabel verlegt und Steckdosen in der obersten Etage montiert hatte, können die demnächst auch angeschlossen werden.

In diesem Jahr soll dann noch ein wenig mehr werden. Die Küche in der Mitteletage soll hergerichtet werden, damit im "Möbellager" Platz wird.

Wenn die Zeit und das Wetter es erlauben, werden wir natürlich auch an der Fassade weiter arbeiten und endlich unseren Nachbarn zufrieden stellen und den Schutt wegräumen.

Und wir haben es geschafft. - Die Küche ist fertig geworden, inkl. Wasseranschluss.

Draußen wurden alte Gemäuer abgerissen, die Grenzmauer neu verputzt und grundiert, eine neue Toreinfahrt entstand auch. Mein Mann und ich, sowie unser Hausmeister haben sich viel Mühe gegeben, alles schön aussehen zu lassen. 

 

Es ist kaum zu fassen, dass 2015 auch schon wieder fast vorüber ist. Ein paar Kleinigkeiten sind geworden. Nachdem wir in unseren anderen Objekten fleißig waren und unsere Kräfte immer mehr schwanden, kam das Schlimmste. Mein Mann hatte sich eine Grippe eingefangen und wurde einfach nicht gesund. Er ging auf mein Anraten noch einmal zum Arzt, der sich keinen Reim machen konnte und auf Nummer Sicher ging. Eine Überweisung in die Notaufnahme brachte die Erkenntnis, dass ein Herzinfarkt kurz bevor stand. Es musste operiert werden. Mehrere Bypässe retteten meinem Mann das Leben, stoppten gleichzeitig für viele Monate sämtlich Aktivitäten.

Wir werden sehen, was in diesem Jahr noch zu schaffen ist. Gesundheitlich sind wir beide wieder ganz gut drauf. 

 

 


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